Gemeinsam mit Tim Dapprich und Markus Oligslagers startete Charlotte Binder im vergangenen Jahr das Unternehmen isaac. Die Kölner verkaufen ein Proteinpulver aus Insekten. “isaac möchte Möglichkeiten aufzeigen, bewussten Konsum und funktionale Ansprüche zu vereinen und dazu beitragen, Insekten als Nahrungsquelle zu etablieren”, erklärt Mitgründerin Binder das Konzept. Der neuen “Die Höhle der Löwen”-Juror Nils Glagau (Orthomol) findet das Konzept spitze und investierte gerade in die Jungfirma. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht isaac-Macherin Binder über den Standort Köln.
Reden wir über Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort? Tolle Infrastruktur, dichtes Städtenetz, rheinische Frohnatur, Unaufgeregt und auf dem Boden geblieben.
Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Persönlicher Austausch und die Möglichkeit, auch schnell in anderen Städten zu sein – Düsseldorf, Bonn, Frankfurt, Ruhrgebiet.
Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Vielleicht die Bürosuche?
Was fehlt in Köln noch?
Die Berge.
Zum Schluss hast Du hast drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Noch mehr Sichtbarkeit in Deutschland, eine bessere Netzabdeckung auf den Bahnstrecken und Autobahnen und eine Berglandschaft vor der Haustüre.
Kölle is e jeföhl – #Köln
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.
Auch an diesem trüben Berliner Dienstag werfen wir wieder einen Blick auf die neusten VC-Deals im Lande. Alle Deals der letzten 24 Stunden gibt es auch heute wieder kompakt im aktuellen #DealMonitor.
INVESTMENTS
Mineko
+++ Loanboox-Gründer Stefan Mühlemann, die homepoint Gruppe, also Robert Besir, Fuhnke Medien-Macher Michael Wüller, Michael Hegmann, Thomas Ziegler und Michael Munz investieren eine sechsstellige Summe unter 500.000 Euro, in das Berliner Startup Mineko. Auf Mineko können Mieter ihre Mietnebenkostenabrechnungen überprüfen lassen – ohne Mitgliedschaft, Abo oder eine Terminabsprache für eine Beratung vor Ort. Das Startup wurde 2015 von Chris Möller (ehemls erento) angeschoben. #EXKLUSIV (gefunden über Startupdector)
Serinus
+++ Creathor Ventures investiert 1 Million Euro in Serinus, einen Anbieter für Alarm- und Krisenmanagement-Software. Das Unternehmen aus Hagen, am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets, kombiniert “als Hybrid-Lösung die Vorteile einer SaaS-Plattform mit den Mehrwerten einer Integration in die Systemlandschaft des Kunden”. Serinus kann etwa bei Alarmierungsszenarien – wie einem Evakuierungsalarm – oder beim Krisenmanagement – etwa Produktrückrufen – zum Einsatz kommen. Serinus wird von Benjamin Lieber geführt.
Flixbus
+++ Das Fernbusanbieter Flixbus steht vor der Übernahme von Eurolines, dem Busnetz des französischen Verkehrskonzerns Transdev. Mit dem Zukauf könnte das Unicorn Flixbus seine Vormachtstellung in Europa gegenüber Blablabus weiter ausbauen. Der Ableger der Mitfahrzentrale Blablacar verkündete gerade den Start in Deutschland. In Frankreich kündigte Blablabus gerade die Übernahme von Ouibus (gehört zur Staatsbahn SNCF) an.
FUSIONEN
figo / finreach
+++ Das Hamburger Startup figo, ein Banking Service Provider, und finreach solutions, eine sogenannte Fintech-Plattform, fusionieren. Beide Unternehmensstandorte in Berlin und Hamburg sollen erhalten bleiben. “Genauso wie die jeweiligen Teams”, versprechen die beiden Unternehmen. Die neue Firma wird von Markus Dränert, Cornelia Schwertner und Taner Akcok geführt. Rund 90 Mitarbeiter wirken nun für das Startup. Im Rahmen der Transaktion wird finleap zudem “einen hohen siebenstelligen Betrag zur Finanzierung des weiteren Wachstums” in das fusionierte Unternehmen investieren. Erstaunlich: figo-Gründer André M. Bajorat nur kurz erwähnt – er “wechsele zeitnah in den Aufsichtsrat des neuen Unternehmens”.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Cyberangriffe gegen Unternehmen, Startups und Institutionen nehmen rasant zu. Gerade erst wurden im Darknet 617 Millionen Nutzerdatensätze angeboten. Darunter auch die Daten von deutschen Startups. Betroffen waren die Foto-Community EyeEm, die Fitness-App 8fit, und die Viral-App Dubsmash. Das Beispiel zeigt: Auch Startups müssen sich mit den Risiken von Datenlecks auseinander setzen. Auf der anderen Seite zeigt das Beispiel: Es sind gute Zeiten für Jungfirmen, die auf Cybersecurity setzen.
Während nun der Großteil der Szene nach Berlin schaut, lehnt sich das gesamte Ruhrgebiet selig zurück und genießt im Stillen seine Erfolge. Denn viele Unternehmen, die sich in der Szene bereits einen Namen gemacht haben, kommen aus dem Ruhrpott. Gerade wenn es um das Trendthema Cybersecurity geht, kommt in Deutschland niemand an Bochum vorbei. Bereits vor 20 Jahren wurde in der Ruhrstadt die Firma GData, ein Vorreiter im Bereich Cybersecurity, gegründet. Über 500 Mitarbeiter und ein Umsatz von zuletzt über 40 Millionen Euro sprechen eine deutliche Sprache.
Boomtown Bochum
In Bochum – an der Ruhr-Universität – ist auch das bekannte Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit (HGI), das vier Studiengängen und 1.200 eingeschriebenen Studierenden vorweisen kann, beheimatet. Mit einem neuen Accelerator-Programm, will das HGI nun Menschen, die kurz vor der Firmengründung stehen, stärker unter die Arme greifen. Liftoff, so der Name des Programms, geht im März an den Start. Coaches und Mentoren unterstützen Startups im Rahmen des Programms bei der Entwicklung ihrer Go-To-Market-Strategie und schulen sie in effektiver Kommunikation. Am Ende des 120-tägigen Intensivprogramms soll dann ein marktfähiges Geschäftsmodell und dessen Präsentation im Rahmen des Pitch Days stehen.
Gründungsinteressierte und Startups am HGI werden von Cube 5, dem Gründungsinkubator, unterstützt. Von Gründungs-Know-how über die Technologieentwicklung bis hin zum Firmenaufbau – Cube 5 begleitet und berät ITS-Gründerteams. Zudem vermittelt der Cube 5 Experten aus seinem großen Partnernetzwerk, öffnet die Türen zu Investoren, Partnern und Kunden und stellt Arbeitsräume zur Verfügung. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Ein Fonds nur für Cybersecurity
Flankiert wird das Projekt Cube 5 von Venture-Capital-Investitionen des Kooperationspartners E-Capital Entrepreneurial Partners. Die in Münster ansässige Venture-Capital-Gesellschaft begleitet seit 1999 innovative Technologie-Startups in zukunftsträchtigen Branchen. E-Capital stellt mit seinem neuen Fonds insgesamt 50 Millionen Euro für die Beteiligung an Startups im Bereich Cyber-Security, um den jungen Unternehmen des Cube 5 eine beschleunigte Entwicklung und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen.
Neben dem HGI bietet die Stadt zusätzlich über die International School of IT Security AG weitere Angebote in Studien- und Forschungsmöglichkeiten im Bereich der IT-Sicherheit. Auch die Stadt Gelsenkirchen kann sich sehen lassen: Am Institut für Internet-Sicherheit an der Westfälischen Hochschule werden ebenfalls Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt. Und auch in Hagen ist in Sachen Sicherheit was los! So investierte Creathor Ventures gerade in Serinus, einen Anbieter für Alarm- und Krisenmanagement-Software. Gründerinnen und Gründer, die sich für Internetsicherheit interessieren, sollten deshalb das Ruhrgebiet auf dem Schirm behalten.
Cybersecurity-Startups, die man kennen sollte
Physec
+++ Das Bochumer Startup für Cybersecurity, eine Ausgründung der Ruhr-Universität Bochum, ist auf die angewandte Kryptographie im Internet der Dinge (IoT) spezialisiert. 2014 wurde Physec von Heiko Koepke und Christian Zenger gegründet und ist ein Spin-off des europaweit führenden Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit in Bochum und entwickelt zusammen mit den US-Universitäten Harvard und Princeton ein Verfahren zur Verbesserung der Kontrolle von Atomwaffenlagern.
ESCRYPT
+++ ESCRYPT ist ein Bochumer IT-Security-Unternehmen und Anbieter von IT-Security-Lösungen in eingebetteten Systemen sowie von Beratungs- und Dienstleistungen für Enterprise Security und IT-gesicherter Fertigung. Das Unternehmen wurde 2004 als Ausgliederung des Horst Görtz Institutes an der Ruhr-Universität Bochum gegründet und gehört als 100%ige Tochter der ETAS GmbH zur Bosch-Unternehmensgruppe und ist mit seinem Hauptsitz in Bochum, vier weiteren deutschen Standorten sowie Niederlassungen in Großbritannien, Frankreich, Schweden, in den USA, Kanada, Indien, China, Korea und Japan weltweit aktiv.
RipsTech
+++ Das Bochumer IT-Unternehmen entwickelt eine Analyse-Software (RIPS) zur frühzeitigen Erkennung von Sicherheitslücken und wurden unter anderem auch mit dem Internet Defense Prize von Facebook ausgezeichnet. Gegründet wurde es 2016 als Spin-offs der Ruhr-Universität Bochum.
Serinus
+++ Serinus aus Hagen, am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets, kombiniert “als Hybrid-Lösung die Vorteile einer SaaS-Plattform mit den Mehrwerten einer Integration in die Systemlandschaft des Kunden”. Die Software des Unternehmens kann etwa bei Alarmierungsszenarien – wie einem Evakuierungsalarm – oder beim Krisenmanagement – etwa Produktrückrufen – zum Einsatz kommen. Serinus wird von Benjamin Lieber geführt.
VMRay
+++ Das Bochumer CyberSecurity-Unternehmen, gegründet 2016 von Carsten Willems und Ralf Hund, bietet eine Software, den VMRay Analyzer, zur Erkennung und Analyse von “Malware”. Anfangs sicherten sich die Gründer ein Exist-Gründerstipendium, mittlerweile beläuft sich die Investitionssumme durch den High-Tech Gründerfonds und dem Münsteraner VC Ecapital auf 3,9 Millionen Dollar.
Xignsis
+++ Das Unternehmen, gegründet 2016 in Bochum, hat mit seinem Programm XignQR, ein Multiidentifizierungstool, die nächste Generation der Authentifizierung, e-Signaturen, Transaktionen und digitale Identitäten für Web-, Smart City-, IoT- und Realweltanwendungen entwickelt. Kurz: Mit XignQR kann man künftig seine Passwortprobleme beheben.
Der digitale Pott kocht – #Ruhrgebiet
Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Gründer. ds, die Gründerallianz Ruhr und der ruhr:HUB berichten gemeinsam über die Digitalaktivitäten im Revier.
Bestimmte Startups und Grownups kennt quasi jeder. Einige sind in der Szene sowie der Gründer- und Wirtschaftspresse quasi omnipräsent. Doch alle paar Sekunden wird irgendwo in Deutschland ein Startup gegründet. Unter diesen vielen Neugründungen, aber auch unter den zahlreichen Grownups sind einige Firmen, die deutlich unbekannter sind und viel mehr Aufmerksamkeit verdient haben. deutsche-startups.de präsentiert deswegen einmal wieder einige richtig heiße Startups, die viel mehr Menschen kennen sollten.
Cannamedical
Das Kölner Unternehmen Cannamedical, das 2016 von David Henn gegründet wurde, ist nach der Legalisierung von Cannabis als medizinisches Produkt im März 2017 an den Start gegangen. Im ersten Geschäftsjahr verkauften die Rheinländer rund 300 Kilogramm medizinisches Cannabis. Cannamedical beschäftigt bereits rund 40 Mitarbeiter. Der amerikanische Geldgeber Orkila Capital investierte kürzlich 15 Millionen Euro in Cannamedical.
Cluno
Das Münchner Startup Cuno, ein Flatrate-Anbieter für Fahrzeuge, sammelte in wenigen Monaten mehr als 30 Millionen Euro ein. Geldgeber sind unter anderem alar Ventures, der Kapitalgeber von Peter Thiel, Acton Capital Partners und Atlantic Labs. Kunden zahlen bei Cluno einen festen monatlichen Preis für ihr Auto. Dieser beinhaltet alle Kosten außer Treibstoff. Nach sechs Monaten können die Kunden ihr Auto jederzeit wechseln. Cluno wurde von Nico und Christina Poletti sowie Andreas Schuierer gegründet. Das Trio gründete 2011 bereits easyautosale, einen Marktplatz für Autoverkäufe. 2015 verkauften die Bayjuwaren das Startup an Autoscout24.
Helpcheck
Das InsurTech Helpcheck, das 2016 von Phil Sokowicz und Peer Schulz gegründet wurde, unterstützt seine Kunden beim Widerruf ihrer Lebensversicherungen, die zwischen 1994 und 2007 abgeschlossenen wurden. in Family Office aus Deutschland und ein Unternehmen aus der Rechtsbranche investieren kürzlich 11 Millionen Euro in das Düsseldorfer Startup.
HeyJobs
Das Berliner Startup HeyJobs, das 2016 von Marius Luther und Marius Jeuck gegründet wurde. positioniert sich als Performance-Marketing-Lösung für Recruiter. Das Unternehmen ging aus Memorado, einer Gehirnjogging-App hervor. Creathor Venture, Global Founders Capital und Sunstone Capital und Co. investierten bereits über 10 Millionen Euro in das Startup. Über 60 Mitarbeiter wirkten zuletzt bei HeyJobs.
i2x
Das Berliner Startup i2x, hinter dem MCB Lab und somit Michael Brehm, steckt, kümmert sich um die “Softwareentwicklung und -vertrieb auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz”.
UVC Partners investierte gerade gemeinsam mit den Altgesellschaftern Holtzbrinck Ventures, btov Partners, Discovery Ventures und MS&AD Ventures 10 Millionen Euro in das Startup, das zuvor bereits 5 Millionen Euro einsammeln konnte.
Konux
Das Münchner Unternehmen Konux baut intelligente Sensorsysteme für Industrie 4.0-Anwendungen. Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba, New Enterprise Associates (NEA), MIG und Co. investieren bisher rund 33 Millionen US-Dollar das Unternehmen. Konux wurde 2014 von Andreas Kunze, Dennis Humhal und Vlad Lata gegründet.
Mambu
Das junge Unternehmen FinTech Mambu, das 2011 an den Start ging, ermöglicht Bankdienstleistern Kredit-Produkt in kurzer Zeit zu entwickeln. Der US-Investor Bessemer Venture Partners sowie die Altinvestoren Acton Capital, CommerzVentures, Point Nine Capital und Runa Capital investieren kürzlich 30 Millionen Euro in die Berliner SaaS-Banking-Plattform.
powercloud
Unter der langweiligen Überschrift “powercloud und General Atlantic vereinbaren strategische Partnerschaft” verkündeten die genannten Unternehmen kürzlich den Einstieg von General Atlantic bei powercloud. Laut Presseaussendung erwarb General Atlantic einen Minderheitsanteil an powercloud, einem Cloud-Software-Anbieter für die Energiewirtschaft. Inzwischen ist klar, dass sich 45 % am Unternehmen sicherte und einen dreistelligen Millionenbetrag investierte. powercloud wurde im Jahr 2012 von Marco Beicht gegründet.
Raisin
Das Berliner Startup Raisin, hierzulande als Weltsparen bekannt, positioniert sich als “Marktplatz für Spar- und Investmentprodukte”. Hedosophia, Index Ventures, PayPal, Ribbit Capital, Thrive Capital und Co. investierten bereits 170 Millionen Euro in das FinTech, das 2012 von Tamaz Georgadze, Frank Freund und Michael Stephan gegründet wurde. Nach eigenen Angaben verbindet das Unternehmen derzeit “mehr als 160.000 Kunden aus 31 europäischen Ländern mit Partnerbanken”. Seit dem Start vermittelte Raisin laut Presseaussendung “mehr als 10 Milliarden Euro an Partnerbanken”.
SunshineSmile
Das Zahnschienen-Startup SunshineSmile wurde von Peter Baumgart, Constantin Bisanz, Lukas Brosseder und David Khalil ins Leben gerufen. Das Quartett setzt mit SunshineSmile auf unsichtbare kosmetische Zahnschienen – sogenannte Aligner. Das Konzept stammt aus den USA, dort ist etwa Smile Direct Club mit dem Konzept unterwegs. brands4Friends- und eDarling-Geldgeber Holtzbrinck Ventures und Lakestar investierten bereits über 10 Millionen in die Jungfirma.
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E-Scooter, also elektrische Tretroller, sind seit einigen Monaten das Thema schlechthin in der Szene. Gleich mehrere heimische Geldgeber setzen im großen Stil auf das Trendthema. Gerade investierte beispielsweise Project A gemeinsam mit Creandum und weiteren Investoren beachtliche 26 Millionen Euro in das schwedische E-Scooter-Startup Voi. International sind Bird und Lime weiter das Maß der Dinge.
Es gilt – wie in alten Zeiten – den größten europäischen Anbieter aufzubauen, bevor die amerikanischen Anbieter hierzulande bzw. in Europa so richtig Fuß fassen können. Die Szene darf sich schon jetzt auf einen milliardenschweren Verdrängungswettbewerb einstellen. Über kurz oder lang wird das ein oder andere Unternehmen dabei auf der Strecke bleiben. Pleiten, Stilllegungen und Übernahmen sind die logische Entwicklung bei diesem Wettkampf. Zuletzt haben wir bereits über einen möglichen Zusammenschluss des Berliner Startups Tier und Voi berichtet. Am Ende kam dieser aber nicht zu Stande. Voi versucht nun mit noch mehr Geld im Markt bestehen zu können.
Wir einmal zusammengetragen, welche Investoren aus der DACH-Region bei diesem heißen Wettbewerb auf welches Team im Segment setzen. Mit Holtzbrinck Ventures, Point Nine Capital, Project A und Target Global stehen sich dabei gleich mehrere bekannte Namen gegenüber. Man darf gespannt sein, für wen die Wette am Ende aufgeht.
Holtzbrinck Ventures
Der Münchner Geldgeber Holtzbrinck Ventures investierte im November des vergangenen Jahres gemeinsam mit dem chinesischen Geldgeber Source Code Capital beachtliche 22 Millionen Dollar in das Unternehmen Wind Mobility, dass hierzulande als Byke bekannt ist. Der Fahrrad- und E-Scooter-Verleih wurde vom ehemaligen Rakuten Deutschland-Macher bzw. Rakuten Europe-CSO Christian Macht ins Leben gerufen.
Point Nine Capital
Der erfolgreiche Berliner Geldgeber Point Nine Capital investierte Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit Northzone, Speedinvest und Kibo Ventures beachtliche 25 Millionen Euro in das Berliner E-Sccoter-Startup Tier Mobilty, das von Lawrence Leuschner (ehemals reBuy), Julian Blessin und Matthias Laug gegründet wurde. Insgesamt flossen laut Firmenangaben bereits 27 Millionen Euro in Tier.
Project A
Der Berliner Kapitalgeber Project A investierte gerade gemeinsam mit Creandum und den Altinvestoren Vostok New Ventures, Balderton Capital, LocalGlobe und Raine Ventures 26 Millionen Euro in das schwedische E-Scooter-Startup Voi. Das junge Unternehmen sammelte zuvor bereits 50 Millionen US-Dollar ein. Das Startup wurde 2018 von Fredrik Hjelm, Douglas Stark, Adam Jafer and Filip Lindvall in Stockholm gegründet. Voi ist derzeit in 14 Städten unterwegs.
Signals Venture Capital
Hinter Signals Venture Capital steckt der Versicherer Signal Iduna. Der noch junge Geldgeber, 100 Millionen schwer, investiert zwischen 1 und 3 Millionen Euro in junge Startups. Signals ist wie Target Global (siehe unten) bei Flash an Bord.
Speedinvest
Der österreichische Seed-Investor setzt wie Point Nine Capital auf das Berliner Scooter-Startup Tier (siehe oben).
Target Global
Der bekannte Berliner Geldgeber Target Global investierte Anfang des Jahres gemeinsam mit Idinvest Partners und Signals Venture Capital 55 Millionen Euro in das Berliner E-Scooter-Startup Flash, das von Spreadshirt-Gründer Lukasz Gadwoski, der zurzeit in diverse Mobility-Startups investiert, gegründet wurde. Wie kürzlich bekannt wurde, sucht das Flash-Team derzeit nach weiteren Kapitalgeber. Die neue Runde soll sich ebenfalls in der Reichweite von 50 Millionen bewegen.
WestTech Ventures
Der Berliner Geldgeber WestTech Ventures ist ebenfalls bei Flash an Bord (siehe oben).
International bewegen sich noch Bird, Grin, Hive (gehört zu myTaxi), Lime, Spin und Zero im Hype-Segemt E-Scooter. Lime gab kürzlich eine Finanzierung über 310 Millionen Dollar bekannt. Die Bewertung lag bei 2,4 Milliarden Dollar. Zu den Investoren von Lime gehören große Namen wie Andreessen Horowitz, Bain Capital Ventures, Fidelity Investments und Alphabet. Bird wiederum sammelte von Investoren wie Sequoia Capital, Greycroft, Accel und Valor Equity Partners bereits 415 Millionen Dollar ein.
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+++ Jetzt ist es offiziell! Das InsurTech wefox sammelt in einer weitere Finanzierungsrunde 125 Millionen US-Dollar bzw. 110 Millionen Euro ein. Als Investoren gibt das Unternehmen die Mubadala Investment Company und deren neu aufgelegtem European Ventures Fund, Goldman Sachs und die chinesische Investmentgesellschaft Creditease sowie die Bestandsinvestoren AngelList, Horizons Ventures, Idinvest Partners, Seedcamp, Speedinvest und Target Global an. Im ds-Podcast hatten wir Ende Februar über das Investment gesprochen. In den Unterlagen, die uns vorlagen, war von 100 Millionen Euro die Rede. 110 Millionen sind aber selbstverständlich noch besser! Der goldene Herbst und Winter der deutschen Startup-Szene wird immer wunderbarer! Anacap scheint nun aber doch nicht zum Zug gekommen sein. Zu wefox gehört auch der Versicherer One. Das Unternehmen, 2014 in der Schweiz gestartet, erwirtschaftete nach eigenen Angaben zuletzt 40 Millionen Dollar Umsatz. Über 160 Millionen Dollar flossen bisher in wefox.
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+++ Wie bereits kurz im DealMonitor berichtet, investiert Miele Venture Capital, der Investmentarm des Hausgerätekonzern, erneut in das junge Kölner Startup WaschMal, einen Abhol- und Lieferdienst für Textilien und Wäsche. Gründer Stefan Büssemaker bezeichnet sein Projekt als “Lieferando für die Reinigungsbranche”. Anders als die großen Konkurrenten setzt das WaschMal-Team nicht auf eigene Fahrzeuge und eigne Fahrer, die die Dreckwäsche bei den Kunden abholen. WaschMal vermittelt die Aufträge nur an Wäschereien, die ohnehin schon über eigene Lieferflotten verfügen. “WaschMal bietet Reinigungen eine Fahrer-App an, die eine automatische Routenplanung der Fahrer ermöglicht. Das Erfolgsgeschäft von Lieferando, Pizza.de oder Lieferheld wurde adaptiert und erfolgreich auf die Reinigungsbranche angewandt. Für die Vermittlung eines Auftrages erhalten wir eine Provision”, erklärt Büssemaker das Konzept. Nach eigenen Angaben wird WaschMal bereits in 1.314 Städte von über 200 lokalen Partnern angeboten. Die Rheinländer wollen nun auch “ganze Bürokomplexe” versorgen.
Kölle is e jeföhl – #Köln
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.
Die Hälfte der Woche ist geschafft und wir werfen wieder einen Blick auf die neusten VC-Deals im Lande. Alle Deals der letzten 24 Stunden gibt es auch heute wieder kompakt im aktuellen #DealMonitor.
INVESTMENTS
Ubitricity +++ Der japanische Autohersteller Honda, EDF und Next47 investieren – wie bereits Ende Januar berichtet – in das Berliner Startup Ubitricity. Jetzt ist auch die Summe klar: Es fließen 20 Millionen Euro. Honda hält nun knapp 15 % am Berliner Unternehmen, das 2008 von Frank Pawlitschek und Knut Hechtfischer gegründet wurde. Rund 50 Mitarbeiter wirkten zuletzt für Ubitricity. Das Investment soll in den Ausbau von Ladeinfrastruktur in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den USA fließen.
Oculyze
+++ VC Constantia New Business investiert eine siebenstellige Summe in das Biotech-Startup Oculyze, Anbieter einer cloudbasierten Software, die mobile Endgeräte in leistungsstarke Mikroskope verwandelt. 2015 wurde das Unternehmen von Kilian Moser, Ulrich Tillich und Katja Schulze gegründet.
Store-Anything
+++ Die ILB-Tochter BFB Brandenburg Kapital, Thelo Kapital und ein weiterer privater Investoren investieren 1,5 Millionen Euro in das Potsdamer Self-Storage-Startup Store-Anything. Wie Gründer Jörg Schwarzrock und Anton Marintsev ihr Startup beschreiben, sind sie seit 2014, anfangs als Pickup and Delivery Service, Anbieter einer physischen Dropbox.
Profishop +++ Die Beteiligungsgesellschaft Takkt und ein Family Office investieren einen mittleren siebenstelligen Betrag in den B2B-Onlinehändler Profishop. Das Bremer Startup, ein Portfoliounternehmen des Schweizer Business Angel Club Angelgate, liefert alle Produkte ohne Zwischenhändler direkt vom Hersteller zum Kunden. Mit dem frischen Kapital plant Profishop sein Team und das Produktsortiments weiter auszubauen und die weitere Expansion ins europäische Ausland.
UX3D
+++ Die 3D Global Holding und die Unger-Gruppe investieren eine unbekannte Summe in UX3D. Das 2017 gegründete Unternehmen aus München ist Anbieter einer autostereoskopischen Displaytechnologie, die 3D ohne Brille ermöglicht. Zielgruppe ist der Nicht-Gaming-Markt, wie die Automobil- oder Einzelhandelsbranche.
InterfaceMA
+++ Das Stuttgarter Projektmanagementunternehmen Drees & Sommer beteiligt sich mit 20 Prozent am Berliner Proptech InterfaceMA, ein Anbieter für B2B-Software und -Dienstleistungen für die Immobilienbranche. Das Unternehmen wurde 2013 von Andreas Angerer und Axel Lüdtke gegründet.
VENTURE CAPITAL
Spin Lab
+++ Der SpinLab Accelerator startet im Leipziger Smart Infrastructure Hub SpinLab mit einer neuen Startup-Klasse. Das Förderprogramm für Gründer fördert bereits seit Jahren erfolgreich junge Unternehmen nicht nur finanziell, sondern durch umfangreiche Netzwerke, einem Experten-Mentoring, Schulungen und Co-Working-Spaces. Zu den neuen Startups gehören Aicura, Idatase, Octagon Carreers, we-do.ai, BrainPlug, air-Q, myo und qCoat.
Achtung! Wir freuen uns über Tipps, Infos und Hinweise, was wir in unserem #StartupTicker im Laufe des Tages alles so aufgreifen sollten. Schreibt uns eure Vorschläge entweder ganz klassisch per E-Mail oder nutzt unsere “Stille Post“, unseren Briefkasten für Insider-Infos.
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Im März des vergangenen Jahres verkündete der Berliner Optiker-Shop Mister Spex für 2017 einen Umsatz in Höhe von “mehr als” 100 Millionen Euro. Nun sind die Zahlen auch im Handelsregister zu finden. Im Jahresabschluss sind für 2017 stattliche 104,3 Millionen Euro Umsatz verzeichnet. Der Umsatz des Startups stieg im Vergleich somit um 13 %. “Steigerungen konnten in allen drei Hauptproduktkategorien (Kontaktlinsen, Brillen und Sonnenbrillen) erzielt werden”, teilt das Unternehmen mit.
Den Großteil der Umsätze erwirtschaftet die Mister Spex-Gruppe, die auch in Frankreich, Spanien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden und Norwegen unterwegs ist, in Deutschland. “Aber auch Skandinavien trug in 2017 mit 19 % (2016 mit 22%) zum Gruppenumsatz bei”, heißt es im Jahresabschluss. Das EBITDA stieg 2017 von -2,9 Millionen auf -6,5 Millionen. “Neben den Umsatzerlösen wird das EBITDA als wichtigste Zielgröße der Gesellschaft angesehen”, teilt die Brillenfirma, die inzwischen auch etliche Ladenlokale unterhält, mit. 2017 wirkten rund durchschnittliche 588 (Vorjahr: 389) Mitarbeiter für Mister Spex.
Das Jahresergebnis von Mister Spex lag 2017 bei -13,5 Millionen – nach 8,8 Millionen im Vorjahr. Der Bilanzverlust des Unternehmens, das 2007 gegründet wurde, beläuft sich mittlerweile auf 52,7 Millionen. Investoren wie Scottish Equity Partners (SEP), Goldman Sachs und Grazia Equity pumpten in den vergangenen Jahren aber rund 71,9 Millionen in das Grownup, das zuletzt immer mal wieder als Börsenkandidat genannt wurde. Ende des vergangenen Jahres legte Mister Spex das Vorhaben aber erst einmal auf Eis. Erst einmal soll das Unternehmen weiter wachsen. Für 2018 planten die Hauptstädter “ein deutliches Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich sowie ein verbessertes Ergebnis”. Die Gewinnzone peilte Mister Spex dabei 2018 noch nicht an.
Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Eine der wichtigsten Leistungskennzahlen für die Mister Spex Gruppe konnte in 2017 wieder gesteigert werden. Im Geschäftsjahr wurde ein Umsatzwachstum von 13 % auf EUR 104,3 Mio. (2016 um 16% auf EUR 92,3 Mio.) erreicht. Steigerungen konnten in allen drei Hauptproduktkategorien (Kontaktlinsen, Brillen und Sonnenbrillen) erzielt werden. Ein Großteil der Umsätze wurde in Deutschland erwirtschaftet, aber auch Skandinavien trug in 2017 mit 19 % (2016 mit 22%) zum Gruppenumsatz bei.
* Mister Spex hat in 2017 stark in weitere Geschäftsfelder investiert. Der Aufbau der Stores, die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums sowie das Rebranding in der schwedischen Tochtergesellschaft waren strategisch wichtig, da sie das Fundament für zukünftiges Wachstum und Effizienzsteigerungen legen. Nichtsdestotrotz haben diese großen Veränderungen Anlaufkosten verursacht, die zu einem schlechteren Ergebnis als für 2017 prognostiziert war, geführt haben.
* Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBITDA) der Mister Spex Gruppe lag mit EUR 3,5 Mio. unter dem Vorjahresniveau von EUR -2,9 Mio. Neben den Umsatzerlösen wird das EBITDA als wichtigste Zielgröße der Gesellschaft angesehen. Das Finanzergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,9 Mio. auf EUR 2,2 Mio. (2016 um EUR 0,2 Mio. auf EUR -1,3 Mio.) reduziert. Grund hierfür war die Neuaufnahme von Krediten.
Mister Spex im Zahlencheck
2017: 104,3 Millionen Euro (Umsatz); -6,5 Millionen Euro (EBITDA) 2016: 92,3 Millionen Euro (Umsatz); -2,9 Millionen Euro (EBITDA) 2015: 79,6 Millionen Euro (Umsatz); -4,9 Millionen Euro (EBITDA) 2014: 57,1 Millionen Euro (Umsatz); -2,7 Millionen Euro (EBITDA) 2013: 35,9 Millionen Euro (Umsatz); -2,3 Millionen Euro (EBITDA) 2012: 24,9 Millionen Euro (Umsatz); 4,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag) 2011: 15,7 Millionen Euro (Umsatz); 4,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag) 2010: 2,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag) 2009: 872.870,90 Euro (Jahresfehlbetrag) 2008: 723.162,38 Euro (Jahresfehlbetrag) 2007: 27.532,97 Euro (Jahresfehlbetrag)
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+++ Der InsurTech-Boom geht weiter. Kurz nachdem wefox eine 110-Millionenrunde verkündet, sorgt der Digitalversicherer Friday, der von der Baloise Group angeschoben wurde, für Schlagzeilen. Die Baloise Group, SevenVentures und German Media Pool investierten zusammen 114 Millionen Euro in das junge Berliner Unternehmen, das derzeit auf das Segment Autoversicherung setzt. 75 Millionen stammen dabei von Baloise, 39 Millionen (Media-for-Equity Investment) von SevenVentures und German Media Pool. SevenVentures, der Media-Investor der ProSiebenSat.1 Group, hält nun 14 % an Friday. Über die beiden neuen Anteilseigner kann Friday nun massiv im TV, im Radio, in Print-Magazinen und auf Plakaten werben. Das Insurtech wird von Christoph Samwer, dem Cousin der bekannten Rocket-Internet-Macher, geführt. Das Ziel von Friday klingt kurios: Bis 2021 will das Unternehmen “zum beliebtesten Digitalversicherer in Deutschland” aufsteigen. Ob es für die Geldgeber reicht, wenn Friday beliebt ist? Eher unwahrscheinlich! Aber zumindest ist es ein Ziel.
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Investoren wie Powerplant und Döhler Ventures sowie diversen Business Angels investierten zuletzt 4,4 Millionen Euro in das 2015 gegründete Startup Your Super, einen Anbieter für Nahrungsergänzungsmittel. “Gestartet sind wir damals ursprünglich in Amsterdam, wo Kristel gebürtig herkommt, und waren wirklich ein „Zwei-Mann-Team“. Einfach, weil wir die ersten Mischungen auch gar nicht mit dem Gedanken entwickelt haben, daraus ein Business zu machen”, sagt Michael Küch, der das Startup gemeinsam mit Kristel de Groot gegründet hat. Inzwischen residiert das Startup in Berlin. 12 Mitarbeiter wirken derzeit für Your Super. “Genaue Umsatzzahlen können wir aktuell leider nicht herausgeben, aber dennoch soviel verraten: 2018 konnten wir unseren Umsatz im Vergleich zu 2017 bereits verzehnfachen und unser Ziel für 2019 ist die Profitabilität”, sagt Mitgründerin de Groot. Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen die Food-Gründer außerdem über Fehler, das Surfer-Mekka Venice Beach und Tennis.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Your Super erklären?
Küch: Your Super ist ein Onlineshop für Superfood-Mischungen. Als Superfoods bezeichnet man Obst, Gemüse, Samen, Gräser, Algen oder Blätter, die besonders reich an Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien, Enzymen und gesunden Fetten sind – Nährstoffe, die allesamt eine essentielle Rolle für das Wohlbefinden haben. Das ist darum von so großer Bedeutung, da acht von zehn Menschen jeden Tag nicht genug Nährstoffe zu sich nehmen. Neben bloßer Antriebslosigkeit und ständiger Müdigkeit kann dies auch schwerwiegendere gesundheitliche Auswirkungen haben. Darum wollten wir eine Möglichkeit schaffen, die es jedem erlaubt, Superfoods und damit wichtige Nährstoffe unkompliziert in den Alltag einzubauen. Ein Esslöffel „Forever Beautiful“ oder „Super Green“ zum Beispiel lässt sich im Zweifel einfach in einem Glas Wasser vermixen – einfacher geht es wirklich nicht. Natürlich schmecken die Mischungen auch wunderbar in Acai-Bowls, Smoothies, Joghurtkreationen oder Salat-Dressings. Insgesamt umfasst unser Angebot heute sieben funktionelle Superfood-Mischungen mit aufeinander abgestimmten Zutaten für mehr Energie, ein starkes Immunsystem und eine Extraportion an Antioxidantien. All unsere Mischungen bestehen ausschließlich aus jeweils fünf bis sechs nährstoffreiche Superfoods und damit zu 100 Prozent aus natürlichen Zutaten. Noch dazu sind sie biozertifiziert, vegan, roh, gluten- sowie GMO-frei und frei von jeglichen Zusätzen, Geschmacksverstärkern, Konservierungs- oder Süßstoffen.
Hat sich euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Küch: Ehrlich gesagt hat sich unser Konzept eher bewährt über die Jahre bzw. wir wurden seit dem Start mehr und mehr darin bestärkt, an unseren hohen Standards was unsere Rohstoffe und Prozesse betrifft, festzuhalten. Denn je ausführlicher man sich mit Themen wie Sourcing, Produktion und Zertifizierungen beschäftigt, desto mehr realisiert man, wie wenig vernünftige Standards oder Regulationen es eigentlich auf dem Superfood-Markt gibt und wie oft auf Produkten zwar Superfood draufsteht, aber das, was sich in den Produkten versteckt, nur noch wenig mit Superfoods zu tun hat. Ansonsten hat sich seit dem Start von Your Super neben den Superfood-Mischungen an sich noch ein weiterer Bereich aufgetan, den wir sehr spannend finden: Die „Aufklärung“ bzw. das „an die Hand nehmen“ unserer Kunden in Form von interaktiven Support-Gruppen, Rezeptinspirationen & Co. So gibt es mittlerweile verschiedene Rezept-Guides zu unseren Mischungen und Sets und vor kurzem haben wir auch einen Einsteigerkurs für pflanzliche Ernährung gelauncht.
Wie hat sich Your Super seit der Gründung entwickelt?
Michael Küch: Auf jeden Fall sind wir gewachsen und haben uns auch „räumlich weiterentwickelt“! Gestartet sind wir damals ursprünglich in Amsterdam, wo Kristel gebürtig herkommt, und waren wirklich ein „Zwei-Mann-Team“. Einfach, weil wir die ersten Mischungen auch gar nicht mit dem Gedanken entwickelt haben, daraus ein Business zu machen.
de Groot: Alles begann damit, dass bei Michael mit Mitte zwanzig Krebs diagnostiziert wurde. Ich mischte daraufhin verschiedene Superfoods und Vitamine, um sein Immunsystem nach der Chemotherapie zu unterstützen. Anfangs stellten wir die Mischungen also nur für uns selbst, unsere Familie und Freunde her, doch die Resonanz war überwältigend und die Nachfrage nach Nachschub groß. Deshalb entschieden wir uns schlussendlich dazu, unser Wissen und vor allem unsere Superfood-Mixe mit der ganzen Welt zu teilen.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Your Super inzwischen?
de Groot: Mittlerweile arbeiten wir mit einem 12-köpfigen Team an unserer Mission, es so vielen Menschen wie möglich leichter zu machen, mehr Nährstoffe in ihre Ernährung einzubauen. Dabei arbeiten unser Team zum Teil aus Berlin, zum Teil auch aus unserem amerikanischen Office im Surfer-Mekka Venice Beach. Genaue Umsatzzahlen können wir aktuell leider nicht herausgeben, aber dennoch soviel verraten: 2018 konnten wir unseren Umsatz im Vergleich zu 2017 bereits verzehnfachen und unser Ziel für 2019 ist die Profitabilität.
PowerPlant Ventures, Döhler Ventures und mehrere Business Angel investierten gerade 5 Millionen Dollar in Your Super. Was macht ihr mit dem ganzen Geld?
de Groot: Die Finanzierungsrunde möchten wir für Wachstum, Teamausbau und die Entwicklung neuer Produkte nutzen. Einen Teil des Geldes möchten wir außerdem in die Entwicklung ergänzender Angebote verwenden, zum Beispiel Ernährungs-Kurse oder Rezept E-Books.
Seit 2017 seid ihr auch in den USA unterwegs. Wir kam es zu dieser schnellen Expansion?
Küch: Als klassische E-Commerce-Brand laufen seit Beginn an knapp 90 % unserer Verkäufe über unseren Online-Shop – daher konnten wir unsere Produkte auch von Beginn an praktisch weltweit verschicken. Mehr als 10 % aller Bestellungen gingen dabei in die Vereinigten Staaten von Amerika. Logischerweise konnten wir uns das anfänglich nicht so richtig erklären und haben darum irgendwann kurzerhand einige „amerikanische Besteller“ persönlich angerufen um zu hören, warum sie für unsere Produkte längere Lieferzeiten und höhere Versandkosten auf sich nehmen. So erfuhren wir schnell, dass es auch in den USA nicht einfach war, Superfoods in Bio-Qualität, ohne Zusätze, Süß- und Füllstoffe zu finden und die Nachfrage demzufolge enorm war. Der Bedarf war also erwiesenermaßen da und der Schritt in die USA im letzten Jahr fiel uns dann relativ leicht, da wir beide früher schon über einen längeren Zeitraum in den Vereinigten Staaten gelebt hatten. Tatsächlich haben wir uns dort während eines Tennis-Stipendiums an der Valdosta State University in Georgia kennengelernt. Trotz aller Bedenken und Warnungen von Familie, Freunden und Geschäftspartnern haben wir uns 2017 also neben unserem Hauptsitz in Berlin mit einem zweiten Büro an der Südwest-Küste Amerikas, in Los Angeles niedergelassen. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde dort ist für uns natürlich einmal mehr die Bestätigung, dass wir mit unserem Ansatz auch in den USA den Nerv der Zeit treffen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist seit dem Start von Your Super so richtig schiefgegangen?
Küch: Wie wahrscheinlich in jedem anderen Startup, gehen auch bei uns täglich Sachen schief und manchmal herrscht schlicht und einfach ziemliches Chaos. So sind wir zum Beispiel bei einer Messe einfach ohne Stand angereist, weil uns nicht klar war, dass wir Tische, Stühle und dergleichen selbst hätten mitbringen müssen. Als wir die allererste Fuhre an Verpackungsmaterial in Amsterdam bestellt haben, haben nicht realisiert, dass die Firma ihre Ware auf riesigen Paletten liefert und der Lieferant wiederum ging davon aus, dass er zu einer großen Lagerhalle inklusive Rampe liefert. Da haben wir alle sehr erstaunt geguckt, als der riesige Laster auf einmal in der Wohnsiedlung vor unserem Apartment stand. Als wir die Pakete noch selbst verschickt haben, haben wir unsere Boxen anfangs auch ohne Packpapier verschickt und uns dann gewundert, warum die Mischungen auf dem Weg zum Kunden regelmäßig „explodiert“ sind. Ein anderes Mal haben wir tausende Booklets gedruckt, nur um dann in der Woche darauf all unsere Preise zu ändern. Und im letzten Jahr waren wir von unserem Wachstum so überrascht, dass wir über mehrere Wochen keine Ware hatten. Also um es auf den Punkt zu bringen: Wir lassen wenig Fehler aus. Aber im Nachhinein scheinen die Probleme immer weniger wichtig, als die bevorstehenden Aufgaben!
Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Küch: Auf jeden Fall mit unserer Kompromisslosigkeit was das Sourcing und die Transparenz unserer Wertschöpfungskette angeht! Und mit allen Super-Foodies, die mittlerweile zu unserem Team zählen!
Wo steht Your Super in einem Jahr?
de Groot: Wir möchten – auch Dank der gerade abgeschlossenen Finanzierungsrunde – weiter wachsen! Für 2019 möchten wir unser Team gern noch weiter ausbauen, neue Kundengruppen erreichen und unseren Kunden noch mehr Content mit an die Hand geben. Auch der Launch neuer Produkte ist geplant und neben der Expansion in den USA möchten wir uns auch auf dem europäischen Markt, beispielsweise in Frankreich und der UK, vergrößern. Und vor allem möchten wir als weltweit agierende Superfood Brand weiterhin komplette Transparenz für unsere Kunden schaffen in allem was wir tun und noch stärker zurückgeben, gerade vor Ort in unseren Anbaugebieten.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Am Ende des Tages entscheidet das Team über den Erfolg eines Startups. Mit unserer Rubrik Startup-Jobs wollen wir euch helfen, die richtigen Leute auf eure Firma aufmerksam zu machen. Und andererseits Menschen, die in einem Startup arbeiten möchten, die Suche nach der richtigen Firma erleichtern.
Mit über 650 Startups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der schönen Rheinmetropole. Hier einige megaspannende Digital-Jobs in Köln.
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.
Auch heute werfen wir wieder einen Blick auf die neusten VC-Deals im Lande. Alle Deals der letzten 24 Stunden gibt es auch heute wieder kompakt im aktuellen #DealMonitor.
INVESTMENTS
TTTech
+++ Co-Investor aus Frankfurt investiert weitere 20 Millionen Euro in das Wiener Unternehmen TTTech, Entwickler von Ethernet-Technologien, und stockt sein bisheriges Investment auf. Das Unternehmen wurde 1998 von Stefan Poledna und Georg Kopetz gegründet. Bisher hat die Co-Investor Gruppe 12,6 Millionen im Zuge der Kapitalerhöhung, die insgesamt 31,5 Millionen Euro umfasste, investiert. Weitere 7,4 Millionen Euro wurden im Rahmen der Weiterplatzierung eines Anteilspakets investiert. “Wir freuen uns, dass wir TTTech Group durch das zusätzliche Kapital die Möglichkeit geben, die Position als Technologieführer im Markt weiter zu stärken”, so Ralph Eric Kunz, Partner bei Co-Investor.
Flowtify
+++ TÜV SÜD beteiligt sich im Rahmen einer strategischen Partnerschaft am Kölner Startup flowtify, einem Anbieter für Qualitäts- und Hygienekontrollen. Mittels einer cloudbasierten App und IoT-Produkten hilft das Unternehmen die Arbeitsabläufe in der Gastronomie durch Sensoren zu entlasten und die Sicherheit zu erhöhen. Flowtify wurde 2015 von Daniel Vollmer, Parshin Mortazi und Gabriel Schlatter gegründet.
EXIT
Raisin
+++ Das Berliner Fintech Raisin, in Deutschland als WeltSparen bekannt, übernimmt die Frankfurter MHB-Bank. Die 1973 gegründete Bank gehörte seit 2005 zum Dunstkreis des US-Finanzinvestors Lone Star. Die MHB-Bank arbeitet bereits mit Fintechs wie Exporo, CreditShelf und Bergfürst zusammen. Durch die Übernahme verfügt das 2013 gegründet Raisin, das zuletzt 100 Millionen eingesammelt hat, nun über eine europaweit gültige Banklizenz. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.
VENTURE CAPITAL
Hi inov
+++ Der französische Geldgeber Hi inov, der hierzulande von Wolfgang Krause (früher seventure) geführt wird, verkündet das First Closing seines neuen Fonds. 100 Millionen Euro sind bereits im Top, 120 Millionen sollen es werden. Rund 20 % des neuen Fonds will Hi inov, in Deutschland investieren. Hi inov investiert auschließlich in B2B-Themen.
Achtung! Wir freuen uns über Tipps, Infos und Hinweise, was wir in unserem #StartupTicker im Laufe des Tages alles so aufgreifen sollten. Schreibt uns eure Vorschläge entweder ganz klassisch per E-Mail oder nutzt unsere “Stille Post“, unseren Briefkasten für Insider-Infos.
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Mit der Rubrik Lesenswert bietet deutsche-startups.de in Kurzform einen schnellen Überblick über aktuelle Meldungen, Artikel, Reportagen, Interviews und Hintergrundstorys zu Web- und Gründergeschichten, die andere deutsche und englischsprachige Medien oder Blogs verfasst und veröffentlicht haben. Den kompletten Artikel gibt es dann nur auf den jeweils verlinkten Medien aus aller Welt.
Berliner Blender Die gefährliche Fake-Kultur in der Start-up-Szene
Nie kamen Gründer so leicht an Geld – doch nicht selten um den Preis der Wahrheit. Die einen tricksen mit Zahlen und falschen Angaben. Die anderen glauben sie nur allzu gern. Eine Fake-Kultur bedroht die Szene. manager magagzin
Cybersecurity Cybersecurity-Hub: “Das Finanzvolumen von Start-ups ist oft zu niedrig”
In unserer Kolumne berichten Digital Hubs von ihrer Arbeit. Heute spricht Ute Richter vom Cybersecurity Hub Darmstadt über Trends und Wünsche. WirtschaftsWoche Gründer
Qualität statt Quantität Ingenieurskunst bei deutschen Start-ups: Qualität statt Quantität
Die absolute Zahl deutscher Start-ups geht zurück. Das muss allerdings nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen für die deutsche Wirtschaft sein. Denn die, die übrig bleiben, haben viel zu bieten, erklärt WiWo-Redakteur Thomas Stölzel im Audio-Interview. WirtschaftsWoche
Generation Z Warum Marken eine starke UX brauchen, um zur Digital Love Brand zu werden
Josipa Haller, Senior UX Researcherin bei COBE, erklärt in ihrem Gastbeitrag bei HORIZONT Online, wieso die User Experience für Digital Natives eine so große Rolle spielt und was Marken brauchen, um bei der jungen Zielgruppe zur Digital Love Brand zu werden. Horizont
Asana Facebook cofounder Dustin Moskovitz explains how his $1.5 billion startup Asana hit a $100 million milestone
The collaboration and productivity software startup Asana is now raking in $100 million in annual recurring revenue, the company announced Wednesday. Business Insider
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2017 gründeten Sascha Feldhorst, Sascha Kaczmarek, René Grzeszick und René Knepper in Dortmund MotionMiners. Das Unternehmen zeichnet mit mobilen Sensoren und Kleinstfunksender, sogenannten Beacons, die Bewegungen von Mitarbeitern auf. Damit wollen sie die körperliche Belastung messen, reduzieren und die Prozesszeiten in Unternehmen verkürzen. Gefördert wurde das Startup durch EXIST, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Aktuell sind 18 Mitarbeiter an den Projekten beteiligt. Welche Rolle das Ruhrgebiet spielt und wieso es den Dortmundern an nichts fehlt, erzählt Gründer Grzeszick im Interview mit deutsche-startups.de
Reden wir über das Ruhrgebiet. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für das Ruhrgebiet als Startup-Standort? Es tut sich aktuell sehr viel im Ruhrgebiet. Die Unterstützung die wir von verschiedenen Stellen erhalten haben, hat uns wirklich überzeugt. Dazu zählt die Wirtschaftsförderung Dortmund, das Centrum für Entrepreneurship & Transfer der TU Dortmund, aber insbesondere auch das Fraunhofer Netzwerk. Gerade für ein Logistik-Startup ist Dortmund mit dem Fraunhofer IML, dem Digitial.Hub Logistics – in dem wir seit Oktober 2017 sitzen – und weiteren Initiativen, ein äußerst attraktiver Standort. Es gibt hier ein enorm starkes Netzwerk und damit eine enge Verzahnung mit der Industrie. Mit der Nähe zu den Ruhruniversitäten Dortmund, Bochum, Duisburg-Essen und den vielen Fachhochschulen in der Umgebung haben wir zudem direkten Zugriff auf Studierende der Studiengänge Logistik, Information, Elektrotechnik und BWL. Von daher spricht unserer Meinung nach viel für das Ruhrgebiet und insbesondere Dortmund als Standort für junge Logistikunternehmen.
Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Dortmund aus? Die Startup-Szene in Dortmund wird maßgeblich von der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund geprägt, die sich seit langem dafür einsetzt, die Dortmunder Startup-Szene zu fördern. Darunter fällt beispielsweise auch der überregionale start2grow Wettbewerb. Dabei ist die Quantität mit Sicherheit nicht mit Berlin oder München zu vergleichen, aber verstecken brauchen sich Dortmund und das Ruhrgebiet trotzdem nicht. Was uns so an der Startup-Szene hier gut gefällt ist, dass man es mit bodenständigen, ehrlichen und hartarbeitenden Menschen zu tun hat. Vermutlich hängt das Ganze auch mit der Geschichte dieser Region zusammen.
Was ist in Dortmund einfacher als im Rest der Republik? Das ist schwer zu beurteilen, da noch keiner von uns außerhalb von Dortmund an einem Startup gearbeitet hat. Wir denken, dass es in Dortmund einfacher ist, Aufmerksamkeit und Unterstützung für das eigene Startup zu bekommen, da hier die Gründerszene vergleichsweise kleiner ist.
Was fehlt in Dortmund/im Ruhrgebiet noch? Da ich als Schalker im ewigen Streit mit meinen Mitgründern stehe: ein guter Fußballverein. Spaß bei Seite – aktuell mangelt es uns eigentlich an Nichts. Bundesweit gesehen wird die Attraktivität des Standortes Dortmund allerdings nicht wirklich wahrgenommen wird, das finden wir sehr schade. Ein großer Unterschied ist auch, dass es in Berlin und München scheinbar leichter ist junge Menschen für die Arbeit in einem Startup zu begeistern. Viele Menschen wollen in diese Städte ziehen und das Abenteuer Startup auf sich nehmen. Aus unserer Erfahrung muss man sich hier viel weiter strecken, um Absolventen von unserer Vision zu begeistern. Vielleicht ist das die Kehrseite der Bodenständigkeit hier in der Region, dass viele Menschen lieber einen Job mit mehr Sicherheit, aber weniger Gestaltungsmöglichkeit suchen.
Zum Schluss hast Du hast drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Ruhrgebiet? Die Sichtweise junger Unternehmen sowie auch regionale Förderprogramme konzentrieren sich im Ruhrgebiet sehr auf die einzelnen Städte. Um mit Standorten wie Berlin und München mithalten zu können, müssen wir geschlossen als Ruhrgebiet auftreten. Wunsch Nummer 1 lautet daher: Weg von regionaler Haarspalterei, hin zum kollektiven Verständnis als „Metropole Ruhr“. Außerdem würde der Region ein besseres Selbstbild gut tun. In Berlin und München sagt man „seht her, wir sind wer“. Zum Beispiel Veranstaltungen wie Bits’n’Pretzels in München sind überregional bekannt, während der Ruhrsummit, ein ähnliches Format, kaum bekannt ist. Als letztes würden wir uns wünschen, dass junge Menschen in der Region etwas mutiger sind. Wir denken, dass Startups als Arbeitgeber sehr attraktiv sein können, es ist natürlich ein ganz anderes Arbeiten als im großen Konzern. Und wir hoffen natürlich, unseren Teil dazu beizutragen diese Dinge zu verändern.
Der digitale Pott kocht – #Ruhrgebiet
Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Gründer. ds, die Gründerallianz Ruhr und der ruhr:HUB berichten gemeinsam über die Digitalaktivitäten im Revier.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Im ds-Podcast liefern OMR-Podcast-Legende Sven Schmidt und ds-Chefredakteur Alexander Hüsing Woche für Woche spannende Insider-Infos aus der deutschen Startup-Szene. Zudem gibt es in jeder Ausgabe exklusive Neuigkeiten, die bisher nirgendwo zu lesen oder hören waren. Zu guter Letzt kommentiert das dynamische Duo der deutschen Startup-Szene in jeder Ausgabe offen, schonungslos und ungefiltert die wichtigsten Startup- und Digital-News aus Deutschland. Pro Ausgabe erreicht der ds-Podcast derzeit über alle Plattformen hinweg rund 5.000 Hörer.
Startup-Highlights #32 – Unsere Themen
* Chronext verfehlt 2018 Umsatzziel – Neue Investmentrunde geplant (20/25 Millionen) #EXKLUSIV
* 2-Mann-Startup Horando macht 5 Millionen Euro Umsatz
* ZipJet fusioniert mit Laundrapp #EXKLUSIV
* WaschMal als Gegenkonzept zu ZipJet
* Global Founders Capital investiert in SoSafe #EXKLUSIV
* Flash: Wir enthüllen die Gesamtstrategie #EXKLUSIV
Startup-Highlights #32– Unser #Podcast der Woche
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Ein erster Versuch in Sachen dsTV, denn ich bereits über unsere Social Media-Kanäle verbreitet habe. Zum Hintergrund: Ich bin ja eigentlich nicht so der Videotyp. Aber nach dem Podcast (ich bin auch nicht so der Podcasttyp) ist dies der nächste logische Schritt! Heute einmal eine Dankeschön-Botschaft und ein Aufruf, an alle Startups, die helfen wollen! Die Berliner Schüler, die von Customer Alliance einen Satz Malkästen gespendet bekommen haben (zuvor waren sie beklaut worden) bedanken sich nun in gemalter Form beim Startup. Auch von meiner Seite noch einmal ein dickes Dankeschön!
Im Hintergrund mein Comic-Tipp der Woche!
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
+++ Die beiden Wäsche-Startup ZipJet und Laundrapp schließen sich nach Informationen von deutsche-startups.de zusammen. ZipJet, ein Ableger von Rocket Internet, ging 2014 in London an den Start. Wettbewerber Laundrapp startete 2015. Momentan ist das britische Unternehmen nach eigenen Angaben in “100 towns & cities across the UK” sowie in Australien und Neueseeland unterwegs. Zuletzt plante die Jungfirma die Expansion in die USA. 14,5 Millionen Pfund flossen bereits in Laundrapp – unter anderem von Hargreave Hale und Atami Capital. ZipJet sammelte ebenfalls bereits mehrere Millionen ein – unter anderem von Henkel Ventures, BSH Hausgeräte und Amsterdam Venture Partners und btov Partners. ZipJet war bisher nur in Berlin, London und Paris aktiv. Die Fusion erscheint ein logischer Schritt: ZipJet war für Rocket Internet schon lange kein Fokusthema mehr. Gemeinsam mit Laundrapp besteht nun die Chance, ein deutlich besser aufgestelltes Unternehmen mit Expansionsdrang aufzubauen. Hintergründe zum Zusammenschluss gibt es im aktuellen ds-Podcast.
Startup-Highlights #32– ZipJet – Laundrapp
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Urlaubsguru, das von Daniel Krahn und Daniel Marx gegründet wurde, ist seit Jahren ein echter Szene-Überflieger. Ende 2017 wirkten durchschnittlich bereits 170 Mitarbeiter für die Jungfirma aus dem Ruhrgebiet, die bisher ohne externe Geldgeber ausgekommen ist. Vor fünf Jahren wirkten rund 70 Mitarbeiter bei Urlaubsguru. 2015 waren es bereits 120 Mitarbeiter. 2016 waren es dann 140 Angestellte. Kurzum: Urlaubsguru, 2012 gegründet, ist für die Region inzwischen ein wichtiger Arbeitsgeber. Zumal inzwischen knapp 200 Mitarbeiter für das Schnäppchenblog und seine Ableger wie Prinz Sportlich arbeiten.
Umsatzzahlen von Urlaubsguru sind nicht bekannt. Im aktuellen Jahresabschluss für 2017 zeigt sich aber wieder einmal, wie gut das Unternehmen auch wirtschaftlich unterwegs ist. Vor zwei Jahren lag der Jahresüberschuss bei rund 342.255 Euro. 2016 erwirtschaftete die junge Travelfirma sogar einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,1 Millionen Euro. In den Vorjahren waren es 372.589 (2015) bzw. 165.003 Euro (2014). Insgesamt liegt der Gewinnvortrag der kleinen Urlaubsguru-Gruppe nun bei rund 2 Millionen Euro. Auch wenn der Jahresüberschuss 2017 deutlich kleiner ausgefallen ist als 2016, muss man sich um Urlaubsguru, zuletzt in acht Ländern unterwegs, keine Sorgen machen.
Urlaubsguru im Zahlencheck
2017: 342.255 Euro (Jahresüberschuss) 2016: 1,1 Millionen Euro (Jahresüberschuss) 2015: 372.589 Euro (Jahresüberschuss) 2014: 165.003 Euro (Jahresüberschuss)
Der digitale Pott kocht – #Ruhrgebiet
Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Gründer. ds, die Gründerallianz Ruhr und der ruhr:HUB berichten gemeinsam über die Digitalaktivitäten im Revier.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
+++ Der bekannte Geldgeber Global Founders Capital, gehört zu Rocket Internet, investiert in in das junge Kölner Startup SoSafe. Das junge Startup “testet, sensibilisiert und schult Mitarbeiter im richtigen Umgang mit Cyber-Attacken”. In der Selbstbeschreibung des junge Unternehmens heißt es: “Unser Ziel: Sie und Ihre Mitarbeiter durch simulierte Phishing Tests und begleitende Materialien zur Cybersicherheit bestmöglich auf etwaige Cyber-Angriffe vorzubereiten und den richtigen Umgang damit zu trainieren. Damit Ihre Daten auch wirklich IHRE Daten bleiben”. Geführt wird SoSafe von Niklas Hellemann, Lukas Schaefer und Felix Schürholz. Danke an Startupdetector für die Mithilfe! Hintergründe zum Investment gibt es im aktuellen ds-Podcast.
Startup-Highlights #32– SoSafe
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In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.